am 08. Februar 2021
Einblicke in die Gründung aus erster Hand
Inzwischen weißt du, wie du an eine Fitnessstudiogründung herangehst. Wenn du Teil 1 bis 3 noch nicht gelesen hast, schau doch gerne mal nach. Hier geht’s zu Teil 1! Am Ende des Artikel findest du außerdem alle Links zu den jeweiligen Artikeln.
Aber wer könnte besser über eine Gründung sprechen, als tatsächliche Gründer? Deshalb haben wir uns mit Henning Humbert vom TIEGEL Gym in Emsbüren unterhalten. Er und sein Partner Alexander sind gerade mitten im Bau der neuen Anlage.
Das TIEGEL Gym
Das TIEGEL Gym in Emsbüren ist mit einer Fläche von über 1500m2 ein Fitnessstudio der Superklasse. In insgesamt 10 unterschiedlichen Zonen kann an 80 Trainingsstationen trainiert werden.
Die Ausstattung des Studios wurde auf Grund der langjährigen Erfahrung des Teams sowie den Wünschen der Community zusammengestellt: Von Sportlern für Sportler sozusagen. Das Ziel ist es, eine ganz besondere Atmosphäre zu erzeugen, in der jung und alt ihre körperlichen und sportartspezifischen Ziele erreichen können.
Bereits vor der Eröffnung lassen die beiden Gründer, Henning und Alexander, die Mitglieder, Fans und Freunde regelmäßig z.B. über Social Media am Baufortschritt teilhaben. So kann der aktuelle Stand, von der Idee über das Richtfest, bis hin zur Eröffnung beobachtet werden.
Interview mit Henning Humbert vom TIEGEL Gym
Lieber Henning,
vielen Dank, dass du dir trotz Baustress usw. die Zeit für das Interview genommen hast!
„Sehr gerne, danke für die Gelegenheit!“
Was macht euer Gym besonders und was unterscheidet euch von anderen Studios?
„Unser Gym wurde von Sportlern von Grund auf neu geplant und aufgebaut. Das Ergebnis ist eine ganzheitliche Herangehensweise an die Themen Sport und Gesundheit in einer besonderen Atmosphäre:
- Universelle Trainingsumgebung mit 10 verschiedenen Zonen
- Hochwertiges und brandneues Equipment
- Outdoorbereich mit Ballsportfeldern
- Lounge als großer Communitybereich und Treffpunkt zum Austausch und zur Unterhaltung
- Seminare und Workshops zu diversen Themen, um Mitglieder zu unterstützen und weiterzubilden
- Individuelle Trainingsplanung und Betreuung
- Integration von Wünschen der Mitglieder“
Wie seid ihr auf den Studionamen gekommen? Gibt es eine Geschichte dazu?
„Bei der Namensfindung haben wir lange überlegen müssen. Wir haben uns für das Wort „GYM“ entschieden, da es als ein Ort der körperlichen und geistigen Ertüchtigung definiert ist (das passt zu unserem Konzept ganz gut). ‚TIEGEL‘ ist ein industrieller Begriff – genauer ein Gefäß, indem neue Stoffe durch Erhitzen entstehen.“
„Im TIEGEL verschmelzen die Ziele unserer Sportler und unsere Trainingsumgebung zu einer Einheit. Die Tatsache, dass unser Standort in einem Industriegebiet lokalisiert ist, das auch noch ‚Am Tiggelwerk‘ heißt, spielte dabei sicherlich auch eine Rolle.“
Warum habt ihr euch dafür entschieden, ein komplett neues Studio zu bauen?
„Einerseits entsprach kein bestehendes Gebäude unseren Vorstellungen. Andererseits hatten wir mit einem Neubau mehr Freiheiten, um die Trainingszonen genau nach unseren Wünschen zu gestalten.“
„Zudem ist das Grundstück als Standort ideal für den TIEGEL. Es bietet viel Natur, ausreichend Platz für Outdoor-Angebote und Erweiterungen (Sauna, Wellnesszentrum, Schwimmmöglichkeiten), wir stören niemanden und bleiben selbst auch ungestört. Zudem ist es vom Ortskern, aber auch von Ortschaften im Umkreis schnell und einfach zu erreichen.“
Welche Zielgruppe soll euer Gym ansprechen und wie seid ihr bei der Zielgruppenfindung vorgegangen?
„Zunächst haben wir gesammelt, welche Art von Sportler es in der Umgebung gibt – d.h. wir haben versucht, aus der Perspektive der möglichen Mitglieder zu denken. Hier folgte dann eine sehr ausführliche Analyse, wie z.B. welche Probleme bzw. Herausforderungen jemand bei der Erreichung seiner sportlichen Ziele hat und wie wir dabei unterstützen können, was wird benötigt usw.
Diese haben wir im nächsten Schritt unter Bewegungsmotiven geordnet. Daraus sind dann finale Anforderungsprofile entstanden, für die wir dann u.a. die Trainingszonen entworfen haben. Mit unserem Konzept wollen wir jedes Bewegungsmotiv ansprechen, das heißt jeder dieser Sportler soll bei uns trainieren und die richtigen Reize setzen können – vom Anfänger bis zum Profi.
Ein Beispiel an Zielgruppen, die sich herauskristallisiert haben, sind Ball- und Mannschafts- sowie Fitness- und Gesundheitssportler.
Dabei geben wir im Sport dem sozialen Kontakt, der Weiterentwicklung und einer Community für alle Zielgruppen einen hohen Stellenwert – aber ungezwungen.“
Welche Rolle spielt Social Media für euch?
„Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, dass potenzielle Mitglieder vom Baufortschritt und Ausstattung informiert bleiben sowie das Konzept kennenlernen. Mit unseren Kanälen auf Instagram und Facebook erreichen wir Menschen, die sich für Sport interessieren und potenzielle Mitglieder. Diesen möchten wir Content mit Mehrwert liefern und in Interaktion treten. Auf analoge Werbung haben wir bislang eher weniger zurückgegriffen – das wird in Zukunft dazu kommen.
Da die Community für uns von zentraler Bedeutung ist, dienen diese Kanäle eben auch für den offenen Austausch, Transparenz und Neuigkeiten für Mitglieder und Interessierte. Mit diesem Auftakt wünschen wir uns eine Community aufzubauen.“
Welches Personal ist notwendig, um ein Studio zu eröffnen?
„Das kommt auf die Anzahl der Mitglieder und die Zielsetzung an. So gibt es Ketten, die mehrere 1.000 Mitglieder haben, aber nur sehr wenige Trainer benötigen, um ihr Betreuungskonzept umzusetzen. Bei unserem TIEGEL sollen nur die ‚richtigen Reize gesetzt werden‘. Deshalb bekommt jeder zunächst eine solide Startbetreuung mit entsprechenden Empfehlungen.“
„Im Anschluss hat jeder die Möglichkeit aus verschiedenen Optionen eine spezifischere und intensivere Betreuung zu erhalten. Neben Trainern auf der Fläche braucht es je nach Aufgaben eventuell zusätzliches Servicepersonal, Reinigungskräfte, Kurstrainer, Angestellte in der Buchhaltung, Ausbildungsleiter, Hauswart usw.“
Warum habt ihr euch entschieden die Magicline als Studiosoftware zu nutzen?
„Schon damals auf der FIBO hat uns gefallen, wie uns der Mitarbeiter von Magicline alles gezeigt und präzise erklärt hat.
Dabei ist uns als junges Unternehmen auch das schicke übersichtliche Design und die damalige Zahlweise für die Software in Erinnerung geblieben.
Heute hat sich besonders der positive Eindruck gegenüber der Mitarbeiter verstärkt. Freundlichkeit, Kompetenz und die gute Erreichbarkeit meiner Kontaktpersonen machen die Zusammenarbeit sehr angenehm – eine richtige Entscheidung.“
Was war bisher euer größter Stolperstein oder Überraschungsmoment?
„Neben Corona tatsächlich die Namensfindung. Unsere ursprünglich eingetragene Marke mussten wir wieder zurückziehen und haben somit ein paar Schleifen mehr gedreht. Am Ende hat uns die zusätzliche Zeit aber nochmal gut getan und in unserer Unternehmung bestärkt. Noch befinden wir uns im Bau – wollen aber noch in Q1 – 2021 eröffnen – wir hoffen, dass die Corona Situation es zulassen wird.“
Gerade in Zeiten von Corona ist es auch wichtig über Risiken nachzudenken. Wie gehst du mit Risiken/Risikomanagement um? Kann man sich darauf vorbereiten?
„Ja, ich denke bei großen Entscheidungen ist es sehr wichtig, einige Risiken durchzuspielen und sich diesen im Vorfeld bewusst zu sein. Unsere Sammlung konnte uns zum Glück nicht davon abhalten, mit dem Projekt zu starten. Ich bin mir aber auch sicher, hätten wir noch mehr Energie in Risiken und Planung gesteckt, wären wir nicht so weit wie jetzt.“
Was würdet ihr einem Studiogründer raten? Was ist euer wichtigstes Learning bisher?
„Einplanen, neu zu planen.“
Lieber Henning,
wir wünschen euch beim Bau des TIEGEL Gyms viel Erfolg und nur das Beste für die Zukunft! Vielen Dank für das Gespräch!
Wenn du auch eine Fitnessstudiogründung planst, schau dir doch auch unsere anderen Artikel der Reihe „Dein eigenes Fitnessstudio gründen“ an.
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